Stettin ist geprägt von Wasser und Grünanlagen sowie zahlreichen bedeutenden historischen sowie zeitgenössischen Bauten. Die dicht besiedelte Hansestadt wird durch mehrere Arme der Oder in verschiedene Teile getrennt, von denen einige sich auf Flussinseln befinden. Das waren die Bedingungen, als 2024 rechts der Oder liegende Stadteile über ein neues Stammkabel (Backbone) an das Glasfasernetz angeschlossen werden sollten. Die nahezu alternativlose Lösung war die grabenlose Verlegung der Kabel-Schutzrohre unter dem Fluss. Ein Projekt, das ein zuverlässiges Bohrgerät und ein erfahrenes Bohrteam erforderte.
Im Zuge des Projekts wurden drei Flussarme unterquert: die West-Oder auf einer Länge von 231 Metern, der Parnicki-Kanal auf 210 Metern und der Fluss Regalica auf 426 Metern. Alle Arbeiten fanden in dicht bebauten Wohngebieten, in unmittelbarer Nähe der Hafeninfrastruktur, an kommunalen Straßen und in Uferbereichen statt. Die Pilotbohrungen in bis zu 19 m Tiefe mussten dabei überwiegend von Booten aus geortet, anschließend wurden die Kabelschutzrohre eingezogen. Dies gelang in beachtlich kurzer Zeit von jeweils nur zwei Wochen, ohne das Stadtleben zu beeinträchtigen oder die Infrastruktur zu beschädigen. Einzig der Schiffsverkehr musste beim dritten Düker zeitweise unterbrochen werden.